Preismechanismus

Preismechanismus
Markt-Preis-Mechanismus; Bezeichnung für das Prinzip der horizontalen Koordination von Wirtschaftsplänen auf dezentralen Märkten, wo sich der  Preis als Ergebnis des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage frei von staatlicher Einflussnahme bilden kann. Die Koordination ist das Ergebnis des Zusammenspiels der Koordinationsmechanismen Verhandlung, Wettbewerb, Vertrag und Tausch. Anders als bei der gesamtwirtschaftlichen Planung existiert keine zentrale Instanz, die die Güter- und Ressourcenströme festlegt. Diese ergeben sich vielmehr indirekt als Ergebnis des wirtschaftlichen Handelns einer Vielzahl von Wirtschaftssubjekten. Der P. ist die dominierende Form der Koordination wirtschaftlicher Prozesse in der Marktwirtschaft. Durch die Erfüllung der  Preisfunktionen führt der P. zu einer Abstimmung der ökonomischen Aktivitäten innerhalb der gesamten Volkswirtschaft. Er gewährleistet, dass die Interdependenzen zwischen den verschiedenen Märkten in das Kalkül der einzelnen Wirtschaftssubjekte einfließen und so zu einer optimalen  Allokation der Ressourcen führen. Auf Märkten, die durch  Marktversagen gekennzeichnet sind, kann der P. seine Funktionen allerdings nicht oder nicht befriedigend erfüllen und muss dann durch andere Formen der Wirtschaftskoordination, z.B. durch staatliche Eingriffe ergänzt werden. Eucken sieht in einem funktionsfähigen P. eine wesentliche Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit der  Verkehrswirtschaft. Deren Existenz ist allerdings an eine Reihe weiterer konstituierender Prinzipien gebunden.

Lexikon der Economics. 2013.

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